Partnerpuzzle
Zwei Lernende arbeiten als Experten, die gemeinsam ein Teilgebiet aufbereiten, bevor sie sich mit einem jeweils anderen Schüler, der ein zweites Teilgebiet bearbeitet hat, treffen. Die Partner in diesem neuen Lerntandem unterrichten sich nun gegenseitig über das, was sie zuvor erarbeitet haben, wobei sie dafür Sorge tragen, dass die jeweils zuhörenden Partner die Informationen aufnehmen und notieren können.
Ablauf
1. Phase: Individuelle Aneignung
Die Lernenden eignen sich einen überschaubaren Teilbereich des zu erschließenden Wissensgebietes alleine an. Z. B. lösen sie eine Mathematikaufgabe, führen ein Experiment durch oder lesen eine Geschichte.
2. Phase: Austauschphase
Jeweils zwei Schüler derselben Aufgabe vergleichen die Ergebnisse ihrer Erarbeitung. So können sie individuelle Lücken schließen, Erklärungen geben oder korrigieren, werden zu Experten ihrer Aufgabe.
Sie klären gemeinsam:
Was sind die zentralen Informationen, die an die Schüler der anderen Teilgruppe im nächsten Schritt vermittelt werden?
Wie soll die Vermittlung erfolgen (Anschaulichkeit, Übersichtlichkeit)?
Wie sorgen wir für eine angemessene Sicherung in der nächsten Phase (z. B. kleine Überprüfung durch Puzzle, Zuordnen von Informationen, ... )?
3. Phase: Vermittlungsphase
Die Paare werden so gemischt, dass jetzt A und B ein neues Paar bilden. Zunächst berichtet A die wesentlichen Informationen und erklärt Zusammenhänge. Er sorgt dafür, dass der Partner die Informationen auch verschriftlicht (Sicherung durch Anfertigen eines Lernproduktes).
Anschließend unterrichtet die Person B den Partner A. Auch hier erfolgt die Sicherung durch ein Lernprodukt.
Ggf. 4. Phase: doppelter Boden
Besonders für schwächere Lerngruppen oder bei schwierigen Themen ist dieser doppelte Boden wichtig. Die Paare gehen wieder in die themengleichen Paare zurück. Jetzt vergleichen sie ihre Aufzeichnungen oder fragen sich wechselseitig, was sie in der Vermittlungsphase nicht richtig verstanden haben und schließen so letzte Wissenslücken.
Falls sinnvoll: Präsentation und Auswertung
Häufig ist es sinnvoll, das Ergebnis auf das Lernziel hin kurz zu bündeln.
Stichprobenartig können nach vorheriger Ankündigung bei größeren thematischen Zusammenhängen einzelne Ergebnisse eingesammelt und zur Leistungsprüfung herangezogen werden.
Wirksamkeit
Das Partnerpuzzle erzeugt ein hohes Maß an
§ Schüleraktivierung, Motivation
§ Selbstwirksamkeitserfahrung
§ Differenzierung nach Zeit und Schwierigkeit
Voraussetzungen
§ Ein Wissensgebiet lässt sich in verschiedene gleichwertige oder gleichgroße Teile aufgliedern.
§ Aufgaben und Material sind in etwa 10 Minuten zu bewältigen und selbstständig zu erschließen.
Einsatzmöglichkeiten
Dieses Verfahren ist geeignet für alle Fächer zur Aneignung neuer Lerninhalte, z. B. Wissenserwerb aus Texten/grafischen Darstellungen, Durchführen von Schülerexperimenten, Arbeiten an verschiedenen Aspekten, Fertigkeitserwerb.
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Unterrichtsbeispiele
Fach | Gegenstand/Thema | Jahrgangstufe | Download |
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Deutsch | Fabeln erschließen | 6/7 | |
Englisch | Partnerinterview | 6 | Partnerpuzzle_Nice to meet you |
Französisch | Adjektive | Ende 1. Lernjahr | Partnerpuzzle_Adjektive |
Mathematik | negative Zahlen | 5/6 | Partnerpuzzle_negative Zahlen |
Mathematik | Wiederholung | 5 - 10 | Partnerpuzzle_Wiederholung |
Naturwissenschaften | Nahrungsbeziehungen | 5/6 | Partnerpuzzle_Nahrungsbeziehungen |
Naturwissenschaften | Stoffgemische | 5/6 | Partnerpuzzle_Stoffgemische |