Placemat
Hierbei handelt es sich „um ein besonders wirksames Verfahren, wie kooperative Arbeitsabläufe strukturiert und Ergebnisse verglichen und zusammengetragen werden können.“ ([2], S. 25)
Ablauf
„Die Schüler setzen sich in Vierer- oder Dreiergruppen zusammen. Jede Gruppe erhält einen großen Bogen aus Papier und teilt den Bogen so auf, dass jeder Schüler dann ein eigenes Feld vor sich hat und in der Mitte ein Feld für die Gruppenergebnisse frei bleibt.“
Wenn Sie keine großen Papierbögen zur Hand haben, dann können Sie auch mit DIN-A4- oder DIN-A3-Blättern arbeiten. Jede Schülerin/jeder Schüler bekommt ein Blatt und ein Blatt liegt in der Mitte des Gruppentisches.
1. Phase: Aneignung/Denken
Die Schülerinnen und Schüler notieren ihre Gedanken, Ergebnisse oder Fragen, die sie in der Einzelarbeit entwickelt haben, in ihr Individualfeld.
2. Phase: Vermittlung/Austauschen
Die individuellen Ergebnisse werden ausgetauscht und verglichen. Dazu kann in der Gruppe der Bogen im Uhrzeigersinn gedreht werden, sodass alle Gruppenmitglieder am Ende die anderen Ergebnisse gesehen und nachvollzogen haben.
Die Schülerinnen und Schüler können „dann ihre eigenen Ergebnisse bestätigen, verbessern oder revidieren und über Widersprüche und Probleme ins Gespräch kommen, um so (…) ein gemeinsames Gruppenergebnis zu entwickeln. Dieses Ergebnis wird in das zentrale Feld in der Mitte eingetragen.“ ([2], S. 25)
3. Phase: Verarbeitung/Vorstellen
Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre Gruppenergebnisse in der Klasse vor. Dazu können sie auf die Aufzeichnungen im Mittelfeld des Bogens zurückgreifen.
Warum das Placemat-Verfahren so wirksam ist
„Das Placemat-Verfahren ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit, die Abfolge von Einzelarbeit, Kooperation und Präsentation zu strukturieren. Aber die grafische Struktur führt zu intensiven Arbeitsphasen, weil sie den Wechsel von Denken und Austauschen für die Schülerinnen und Schüler anschaulich werden lässt.
[...] Ganz pragmatisch ist zu sagen, dass die individuelle Verantwortung für das Gruppenergebnis deutlich sichtbar wird. Jeder Schüler und Lehrer erkennt sofort, wer welche Gedanken eingebracht hat oder in welchem Feld keine Ergebnisse zu finden sind. Dies führt zu einem hohen Maß an Mitarbeit. Das in der Einzelarbeit noch freibleibende Feld in der Mitte des Bogens macht deutlich, dass es darum geht, miteinander zu einem Gruppenergebnis zu kommen.“ ([2], S. 26)
Wann eignet sich die Methode?
„Die Methode eignet sich in verschiedenen Unterrichtsphasen:
Beim Einstieg kann individuelles Vorwissen aus dem Alltag oder aus dem vorangehenden Unterricht erhoben und ausgetauscht werden. Die Frage lautet dann meist: „Was wisst ihr über...?“ [..]
Beim Lösen komplexerer Probleme können verschiedene Lösungswege gesammelt und in Gruppen verglichen werden. Die Frage lautet dann: „Wie würdet ihr vorgehen...?“ [..]
Auch hier dient die Methode dazu, dass zunächst jede Schülerin/jeder Schüler mit eigenen Ansätzen und Ideen zu Wort kommt, bevor sich nur wenige Wege durchsetzen. Schülerinnen und Schüler müssen sich durch die Methode damit vertraut machen, Lösungswege nicht nur in Bruchstücken der Lehrkraft mitzuteilen, sondern so aufzuschreiben, dass auch Mitschülerinnen und Mitschüler ihre Idee nachvollziehen können.
Zum Ende einer Unterrichtsreihe können Fragen der Art gestellt werden:
„Was habt ihr gelernt?“, „Was war das Wichtigste aus eurer Sicht?“,... Damit kann die Reflexion über ein Thema ausgelöst und die wichtigsten Erkenntnisse der Unterrichtsreihe können zusammengetragen werden. [...].
Geeignet ist die Placemat-Methode also ? unabhängig von der Unterrichtsphase ? immer dann, wenn es für den weiteren Lernprozess von Vorteil ist, dass möglichst viele verschiedene Ideen generiert werden. Voraussetzung für die Placemat-Methode ist eine Frage oder eine Aufgabenstellung, die offen ist, sodass man entweder frei assoziieren, individuelles Vorwissen einbringen oder Gelerntes reflektieren kann.
Welche Varianten gibt es?
Es kann sinnvoll sein, Kommentare in die Felder der anderen zu schreiben. Dann sollte jedes Gruppenmitglied in einer anderen Farbe schreiben, damit erkennbar bleibt, welcher Beitrag von wem stammt. ([1], S. 154/155)
Verwendete Literatur:
[1] Barzel, Bärbel/Büchter, Andreas/Leuders, Timo: Mathematik-Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornselsen-Verlag, 2007
[2] Brüning, Ludger/Saum, Tobias: Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen. Strategien zur Schüleraktivierung. NDS-Verlag, Essen 2007
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Unterrichtsbeispiele
Fach | Gegestand/Thema | Jahrgangstufe | Download |
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Deutsch | Märchen; Erabeitung von Märchenmerkmalen | 5 | ![]() |
Englisch | Breakfast | 5 | ![]() |
Französisch | Petit déjeuner en classe | Ende 1. Lernjahr | ![]() |
Mathematik | Regelformulierung | 5 - 10 | ![]() |
Mathematik | Fermi-Fragen | 5 - 10 | ![]() |
Naturwissenschaften | Stofftrennung | 5/6 | ![]() |