Die Schülerinnen und Schüler finden Lernarrangements vor, die ihnen gemäß ihrer individuellen Lernvoraussetzungen (Lernausgangslage, Lernstil, Arbeitstempo, Interessen/Neigungen, Fähigkeiten, Lernbereitschaft u.a.m.) ein hohes Maß an Wahlmöglichkeiten eröffnen.
Differenzierung bedeutet, dass verschiedene Schülerinnen und Schüler immer wieder unterschiedliche Ziele (auch bei demselben angestrebten Abschluss) erreichen können:
- Ziele, die alle Schülerinnen und Schüler erreichen sollen (Basisziele)
- Ziele, die die meisten Schülerinnen und Schüler erreichen sollen (Erweiterungsziele),
- Ziele, die nur einige Schülerinnen und Schüler erreichen (Expertenziele).
Dabei müssen die Unterschiede im Angebot nicht immer eine Differenzierung des Anforderungsniveaus bezwecken.
Differenzierung lässt sich auch erreichen, indem
- verschiedenartige Lernprodukte den Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Möglichkeiten eröffnen, die erlangten Kompetenzen weiterzuentwickeln und zu zeigen,
- unterschiedliche Inhalte bearbeitet werden können,
- unterschiedliche Materialien/Medien ausgewählt werden können,
- unterschiedliche Aufgabenstellungen zur Verfügung stehen,
- unterschiedliche Lernwege beschritten werden können,
- unterschiedliche Lern- und Sozialformen zur Anwendung kommen.
Die Schülerinnen und Schüler bekommen dadurch sukzessiv und an ihren Entwicklungsstand angepasst die Möglichkeit,
- für sich selbst realistische Ziele zu setzen,
- das für sie passende Anforderungsniveau auszuwählen,
- unterschiedlichen Neigungen und Interessen nachzugehen,
- die zeitliche Gestaltung ihres Lernprozesses zu bestimmen,
- zu entscheiden, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten sie als nächstes entwickeln wollen.
Gelingensfaktoren für differenzierenden Unterricht
Die oben benannten Prinzipien können am besten umgesetzt werden, wenn vorrangig folgende Faktoren beachtet werden:
Gelingensfaktoren | Transformationsfragen | Umsetzung und Hilfen |
Unterschiedliche Lernvoraussetzungen wahrnehmen (Vorwissen, aktueller Lernstand, Lernstil, Interessen usw.)
| Wie kann ich als Lehrkraft erkennen, wo der einzelne Schüler/die einzelne Schülerin steht?
Welche unterschiedlichen Interessen, Lernstile, kulturellen Hintergründe, geschlechts-spezifischen Unterschiede usw. liegen bei meinen Schülerinnen und Schülern vor?
Wie kann ich die Selbsteinschätzung meiner Schülerinnen und Schüler unterstützen? | s. hierzu Diagnostizieren
s. hierzu Lernstile nach Gregory
s. hierzu |
Wahlmöglichkeiten geben | Welche Interessen, Bedürfnisse, Lernstile, Wissensstände u.a. kann ich berücksichtigen? Welche Niveaustufen sind sinnvoll/möglich? Welche Lernprodukte bieten sich an? Welche unterschiedlichen Medien/Hilfsmittel sind möglich? Welche Hilfestellungen/Zwischenschritte sind nötig? Welche unterschiedlichen Lösungswege und Lösungen gibt es? Welche Sozialformen bieten sich an? Wie können Schülerinnen und Schüler im eigenen Tempo lernen (innerhalb vorgegebener Grenzen)? |
|
Übersicht geben und behalten
| Wie bleibt die Transparenz bzgl. Lernangebot und Leistungsanforderungen für die Schülerinnen und Schüler gewahrt? Wie organisiere ich differenzierendes Lernen? Wie behalte ich als Lehrkraft den Überblick über die Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler? | Überblick über das Lernangebot im Voraus geben Lern- oder Wochenplan Lerntheke Stationenlernen Planungshilfen Kompetenzraster u.a. |
Selbsteinschätzung und Selbstreflexion fördern | Mit welchen Mitteln/Hilfen kann ich die Selbsteinschätzung und die Selbstreflexion der Schülerinnen und Schüler bzgl. ihres Lernprozesses unterstützen? | Lerntagebuch Checkliste/Selbstein- schätzungsbogen Kompetenzraster |
Leistungen differenziert überprüfen | Wie gestalte ich eine differenzierte gruppenbezogene Leistungsüberprüfung? |