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Heterogenität
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verschiedene Möglichkeiten zu Differenzieren

1.     Niveaudifferenzierung

Hierbei werden Aufgaben dargeboten, die sich im Anforderungsniveau unterscheiden, um Lernenden mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen die Arbeit am Lerngegenstand zu ermöglichen.

Die in den Bildungsstandards festgelegten und für alle Fächer ähnlich formulierten drei Anforderungsbereiche (I Reproduzieren, II Zusammenhänge herstellen, III Verallgemeinern und Reflektieren) sollten aber auf jedem Leistungsniveau berücksichtigt werden und  können dafür jeweils innerhalb der Anforderungsbereiche noch einmal nach Schwierigkeitsstufen (leicht, mittel, schwer) differenziert werden.

Aufgaben untersuchen und einordnen

Welche Anforderungen Aufgaben enthalten, findet man am einfachsten heraus, wenn man -  ausgehend von einer komplexen Aufgabenstellung - den möglichen Lösungsweg dieser Aufgabe in Teiloperationen zerlegt und für jede dieser Teiloperationen eine eigene Aufgabenstellung formuliert.

Die Komplexität der Aufgabenstellung mit hohem Anforderungsniveau spiegelt sich dabei einerseits in der großen Menge und Dichte der Denkoperationen wider, zu denen durch die Aufgabenstellung aufgefordert wird. Andererseits ist auch das Maß an benötigtem Vorwissen bzw. die Verknüpfung mit anderen Inhalten eine Möglichkeit, die Schwierigkeit einer Aufgabe zu beschreiben.

Die folgende (beispielhafte) Übersicht über Operatoren unterschiedlicher Komplexität soll dies konkretisieren:

Operator

Definition

geringer Komplexitätsgrad

(be)nennen

ausgewählte Informationen aufzählen, ohne sie zu kommentieren

wiedergeben

Inhalte in eigenen Worten ausdrücken

beschreiben

Sachverhalte in eigenen Worten detailliert schildern

zusammenfassen

wesentliche Inhalte komprimiert und strukturiert wiedergeben

 hoher Komplexitätsgrad

begründen

eine Aussage durch Argumente und Beispiele legitimieren

beurteilen, bewerten

auf der Basis von Kriterien eine Ansicht zu einem Sachverhalt formulieren

interpretieren

ein Material methodisch reflektiert deuten

gestalten, entwerfen

sich kreativ und produktorientiert mit einer Frage- oder Problemstellung auseinandersetzen

 

2. Neigungsdifferenzierung

Hier unterscheiden sich die Aufgaben bei vergleichbarem Anforderungsniveau inhaltlich, thematisch oder bezüglich der Zugangsweise, um z.B. unterschiedliche Interessen oder Lernstile zu berücksichtigen. Dabei sollten die Aufgaben u. a. im Hinblick auf Alltagserfahrungen, den sozialen Hintergrund, Gender-Aspekte und kulturelle Wurzeln eine Vielfalt bieten.

Gender-Aspekte

So zeigte sich bei einer Leseförderung in kleinen Gruppen, dass Jungen hier in der Lage waren, einen schwierigen Text über Fußball zu lesen und damit zu arbeiten, wohingegen sie bei einfacheren Sachtexten zu Themen, die sie nicht interessierten, scheiterten.

Für Mädchen und Jungen sind verschiedene Aspekte für die fachspezifische Interessens­entwicklung von Bedeutung. Während für Mädchen die Lehrkraft eine wichtige Rolle spielt, steht für Jungen eher eine positive Autonomieerfahrung im Vordergrund (Studie von Bünger, Lazarides und Ittel, 2011).

In Mathematik zeigen Mädchen tendenziell stärkeres Interesse bei Aufgaben mit lebensweltlichem Bezug oder bei Aufgaben, die stärker auf einem syste­matischen Abarbeiten von Routinen beruhen, wogegen Jungen besser bei unbekannten Aufgaben abschneiden, die einen eigenen Lösungsweg erfordern. Insgesamt verfügen Jungen eher über „risikoreiche“ Lernzugänge, was teilweise auch ihr häufiges Scheitern erklärt, wogegen Mädchen oftmals die angepassteren (und damit sichereren) Lerner sind.

Kulturelle Wurzeln

Wichtiger noch als eine inhaltliche Angebotsvielfalt ist, dass ein gender- und kultursensibler Unterricht auch die unterschiedlichen Haltungen oder Selbstüberzeugungen in den Blick nimmt. Kulturelle Erfahrungen können ein anderes Weltbild prägen, was zum Nichtbearbeiten von Aufgaben führen kann. So haben Schülerinnen und Schüler aus dem Mittleren Osten in einer Studie der TU Darmstadt bei Aufgaben deutlich schlechter abgeschnitten, in denen Berechnungen mit Sonderangeboten durchgeführt werden mussten, auch wenn sie in anderen Aufgaben die fachlichen Grundkenntnisse (Prozentrechnung) nachweisen konnten; ein nachfolgendes Gespräch ergab, dass ihnen diese Situation aus ihrem gelebten Alltag nicht in der Weise bekannt war, wie es für uns selbstverständlich ist.

Nutzung von Medien

Medien können beim Lernen mehr oder weniger stark einbezogen werden. Hier sollte – neben von allen genutzten grundlegenden Elementen -  weitere Medien zur Verfügung gestellt werden. Die technischen Möglichkeiten, die der Computer bietet, können Einschränkungen beim Lernen, z. B. durch körperliche Defizite, aufheben oder zumindest verringern. Neben Computern können auch Handy, Kamera, MP3-Player u. a. für die individuelle Herstellung und Nutzung von Bild- und Tondokumenten herangezogen werden.

3. Kombinieren von Differenzierungsmöglichkeiten

Aufgaben lassen sich zur Differenzierung nutzen, indem eine oder mehrere ihrer Komponenten (Material, Aufgabenstellung, Lernprodukt) variiert werden.  Durch die Kombination der Variation mehrerer Komponenten ergibt sich rasch eine große Vielfalt an differenzierenden Aufgaben:

 

Differenzierung von

Differenzierungsart

Material

Aufgabenstellung

Lernprodukt

nach Schwierigkeit/Komplexität

Identisch

identisch

Niveau-differenzierung

nach Inhalt/

Thema/

Zugangsweise

Identisch

identisch

Neigungs-differenzierung

identisch

nach Schwierigkeit/ Komplexität

identisch

Niveau-differenzierung

identisch

identisch

nach Schwierigkeit/ Komplexität

Niveau-differenzierung

identisch

identisch

nach Inhalt/ Thema/

Zugangsweise

Neigungs-differenzierung

 

 4. Weniger bekannte Beispiele für die Differenzierung nach Art des Lernproduktes:
  • Mindmap, Concept-Map (Begriffsnetz)
  • Tabelle, (Fluss-)Diagramm, Verlaufsplan
  • Szenisches Spiel, Standbild
  • SMS, Email, Blog-, Chat-, Facebook-Eintrag
5. Den Kompetenzerwerb differenzieren 

Der Kompetenzerwerb definiert sich durch die Indikatoren des Könnens: „Was genau kann eine Schülerin bzw. ein Schüler, wenn sie/er das kann?“ In diesem Sinne werden Kompetenzen unterschieden hinsichtlich der Anforderungs- und der Wissensbereiche, die erworben werden sollten.

 

Anforderungsbereiche

Bereich

Inhalt

Arbeitsanweisungen

AB I Reproduzieren

über die notwendigen inhaltlichen und methodischen Kenntnisse verfügen

Sachverhalte wiedergeben, einordnen;

bekannte Arbeitstechniken anwenden

nennen/benennen, skizzieren, formulieren, darstellen, aufzeigen, wiedergeben, beschreiben, zusammenfassen

AB II Rekonstruieren

Fragen und Probleme selbstständig erfassen, einordnen, strukturieren, ...

Sachverhalte in neuen Zusammenhängen wiedergeben;

bekannte Arbeitstechniken in neuen Zusammenhängen anwenden

einordnen/zuordnen, anwenden, belegen/nachweisen, begründen, erklären, herausarbeiten, vergleichen, untersuchen, in Beziehung setzen

AB III Konstruieren

komplexe Problemstellung  oder Thematik eigenständig reflektieren, bewerten, beurteilen

selbstständiger Transfer von Gelerntem auf neue Sachverhalte;

kreative Lösungswege und Lösungen;

neue Sachverhalte erkennen, klären, strukturieren

sich auseinandersetzen mit…,

beurteilen, bewerten, Stellung nehmen, erörtern, prüfen/
überprüfen, interpretieren,
gestalten/entwerfen

 

Wissensbereiche

Wissensbereich

Inhalt

Anwendung

Fachwissen

Wissen, was etwas ist.

z. B. Fachbegriffe, Textstrukturwissen, Rechtschreibregeln, ...

Methodisches

Wissen

 

Wissen, wie man Wissen anwendet,

wie man den eigenen Lernprozess überwacht, 

wie man neues Wissen aus bestehendem ableitet.

z. B. einen Text überarbeiten, Zeitformenformen richtig gebrauchen, ...

z. B. den Lernweg korrigieren, das Ziel verfolgen, Lernvorhaben überdenken, ...

z. B. Märchenmerkmale auf ein unbekanntes Märchen übertragen, ...

Metakognitives

Wissen

Wissen über das eigene Wissen.

Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken, Meinungen, Einstellungen, dem Lernerfolg, ...

 

Unterrichtsbeispiele

Die folgenden Unterrichtsbeispiele haben exemplarischen Charakter und lassen sich auf andere Fächer, Themen  und Jahrgangsstufen übertragen.

Methode/VorgehensweiseFachUnterrichtsthemaDownload
verschiedene Aufgaben mit unterschiedlicher KomplexitätDeutschBalladenvortragverschiedene Aufgaben D Balladen
verschiedene Aufgaben mit unterschiedlicher Komplexität, HilfenDeutsch Zeitungverschiedene Aufgaben und Hilfen D Zeitung
verschiedene Aufgaben mit unterschiedlicher Komplexität, HilfenMathematikGeometrische Konstruktionenverschiedene Aufgaben und  Hilfen M Geo
unterschiedliche Aufgaben, Selbsteinschätzung/ ErgebnissicherungNaturwissenschaftenÜberwinterungsstrategien der Tiere  verschiedene Aufgaben und Selbsteinschätzung NW Winter
Differenzierung nach NeigungNaturwissenschaftenBau der ZelleDifferenzierung Neigung NW Zelle

 

 

 

 

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